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 Funkameras sind ein großes Sicherheitsproblem
 
Das kriminaltechnische Bundpol Prüf- und Entwicklungslabor testet seit Jahren Technik auf ihre Schwachstellen und Lücken. Beispiele für gefährliche Sicherheitslücken gibt es leider genug.
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gefährliche Sicherheitslücke:
Funkkameras

 

Dieses Thema ist bei allen deutschen TV- Sendern ausgestrahlt worden

hier klicken für die Videos

 

Das Geschäft mit diesen Kameras boomt. Im Internet werden sie auf Dutzenden Seiten angeboten. Als optisches Babyphone oder als vermeintlich sichere, leicht zu installierende Kontroll-Kamera, deren Bild man auf einem Monitor oder auf seinem Smartphone empfangen kann.

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Bildqualität und Preis variieren - allen aber ist eines gemein: Sie übertragen ihre Bilder per Funk.

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Dass sich aber analoge sowie auch digitale Funküber-wachungskameras "abhören" lassen, ist für technisch versierte eigentlich keine Überraschung mehr. Bemerkenswert ist aber, wo man überall mittlerweile auf ungeschützte Funkkameras treffen kann.

Bei den Recherchen für Stern TV stieß der Experte für Verbraucherschutz und Sicherheit Udo Hagemann auf zahlreiche Kameras in privaten Wohnzimmern, Apotheken, Optikern, Arztpraxen, Supermärkten, Juwelieren, beim Fleischer, in Cafes, in Büros, Restaurants, Schlafzimmern (Babyphone) und - erschreckend - sogar in Bordellen. In vielen Fällen übertrugen die Kameras auch noch den Ton.

Damit hätte man auch das Beratungsgespräch zwischen Apotheker und Kunde mit verfolgen können. Besonders pikant: In einem Fall stießen wir sogar auf die Übertragung einer Kamera am Eingang eines Berliner Bordells.

Die Kamera zeigte ein wirklich gutes HD-Bild. Sogar Gesichtsfalten der Bordellbesucher waren klar zu erkennen. Da die Kamera des Bordells auch den Ton mit sendete, konnte man auch genau hören, was gesagt wurde z.B. bei einem Telefongespräch zwischen dem Bordellbesucher und seiner Familie.

Somit konnten alle Besucher dieses Bordells, die in den letzten Jahren im Erfassungsbereich der Kamera standen oder durch den Eingang gingen, aus über 300 Metern Entfernung erfasst werden.

Eine Aufzeichnung und Speicherung der Kamerabilder wäre bei unserem Test überhaupt kein Problem gewesen. Damit haben sich alle Besucher dieses Berliner Bordells, ohne es zu wissen oder zu ahnen, erpressbar gemacht, was Kriminelle sicherlich schamlos ausnutzen könnten, da hier alle Personen klar und deutlich zu erkennen und zu hören waren. (z.B. bekannte Politiker)

Kriminelle könnten zudem auch den Kassenbereich eines Geschäftes unbemerkt überwachen.

Dies ließe nicht nur Rückschlüsse auf die Höhe der Einnahmen zu, sondern gewähre auch Einblicke in den Arbeitsalltag, etwa zu welchen Zeiten die Kasse von wem geleert wurde.

Alleine in Berlin sind nach Schätzungen von Fachleuten Tausende solcher Kameras im Einzelhandel, Gewerbe und bei Privatleuten im täglichen Einsatz. Die Funk-Kameras übertragen das Signal völlig ungesichert. Aber genau diese Information sucht man auf den Seiten der Kamera-Anbieter vergeblich. Oder - noch schlimmer - dem potentiellen Käufer wird vorgegaukelt, der Übertragungsweg der Funk-Kamera sei sicher.

Auf die Gefahr der unbemerkten Beobachtung durch Dritte wird in den Betriebsanleitungen der Kameras nur unzureichend oder gar nicht hingewiesen.

In allen Fällen lassen sich die Übertragungen der Systeme im mit einem im Fachhandel weniger als 50 Euro kostenden Empfänger, aus bis zu einem halben Kilometer Entfernung mit ansehen.

 

Zum SternTV Kamera Test:

Für den Test bei SternTV haben wir eine handelsübliche Funkkamera aus dem Internet gekauft. Der Verbraucherschutz und Sicherheitsexperte Udo Hagemann vom kriminaltechnischen Institut Bundpol Security Systems aus Berlin hat die Kamera auf mögliche Schwachpunkte überprüft und kam zu einen erschreckenden Ergebnis.

Die Bilder der Funkkamera konnten mit einem einfachen Empfänger für 39 Euro aus dem Internet abgefangen und das Kamerabild auf einem 300 Meter entfernten zweiten Monitor wiedergegeben werden, ohne das der eigentliche Besitzer der Kamera davon etwas mitbekam.

Weiterhin nahm die Kamera auch den Ton in ihrer Umgebung auf. Auch dieser war aus über 300 Metern Reichweite ohne Probleme zu hören.

Das fatale an diesen Kameras ist, dass sie dem Besitzer suggerieren, dass die Bilder nur von ihm selbst zu empfangen sind. Bei der im Internet gekauften Kamera ist auch ein Kabel-Videoausgang dabei. Selbst als die Kamera verkabelt wurde, sendete sie trotzdem weiterhin Funkbilder, die man auch nicht abstellen konnte.

 

Udo Hagemann und SternTV kontaktierten nach dem Test den Händler der Kamera.

Auf die klare und unmissverständliche Frage an den Verkäufer, ob die Kamera vor Abhörmaßnahmen sicher sei und nur wir als Besitzer der Kamera das Bild- und Tonsignal sehen könnten, antwortete der Verkäufer mit einem klaren "JA".

Das war glatt gelogen. Auch in der Bedienungsanleitung der Kamera war kein Hinweis auf die gravierende Sicherheitslücke zu finden.

 

Digitale Funkkameras sind genauso unsicher

Digitale Funk-Überwachungskameras die ihre Bilder auf das Handy des Besitzers schicken sind sehr beliebt, haben aber das gleiche Sicherheitsproblem. Wenn sich an der Kamera eine kleine Antenne befindet, kann der Besitzer bei der Installation entscheiden, ob er die Kamera mit einem LAN-Kabel mit dem Internet-Router verbindet oder sich das Verlegen des Kabels einfach spart und die kleine Funkstrecke von der Kamera zum Router nutzt. Die zweite Entscheidung kann hier aber fatale Folgen haben.

Während diese Kameras relativ sicher gegen Angriffe aus dem Internet sind, (vorausgesetzt man benutzt bei der Installation Passwörter mit Sonderzeichen sowie Groß- und Kleinschreibung) ist aber die kleine Funkstrecke von der Kamera zum Router weiterhin ungeschützt und kann mit entsprechenden Geräten "abgegriffen" werden. Dies funktioniert zwar nur in einer begrenzten Reichweite, (beim Test bis zu 300 Meter) aber die Nachbarschaft könnte die Bilder ohne Probleme auch empfangen, wie Udo Hagemann dies im SternTV Test bewiesen hat.

 

Datenschützer sprechen nicht nur von einem Skandal, sondern warnen die Nutzer solcher Kameras außerdem vor möglichen Schadenersatzansprüchen.

 

Vor allem kommerzielle Nutzer dieser Überwachungsgeräte könnten von ihren Kunden in Regress genommen werden, wenn die aufgezeichneten Gespräche und Bilder in die Hände Unbefugter gelangten. Datenschützer zeigten sich von den Recherchen überrascht und schockiert. Von Herstellern der Kameras und ihren Nutzern forderten sie mehr Sensibilität beim Umgang mit dem Datenschutz. 

 

Zwei Duzend Funk-Kameras haben wir auf unserer Testfahrt ausfindig gemacht und ihre Besitzer warnen können. Aber noch immer gibt es allein in Berlin noch Tausende weitere Kameras, die ihr Bild (und Ton!) unverschlüsselt für jeden, der über entsprechendes Equipment verfügt, sichtbar senden ohne das ihre Besitzer das auch nur ahnen.

 

 

So schützen Sie sich vor dem Ausspionieren:

 

Nur Kameras mit Kabelverbindung anschaffen

Die sichererste Variante ist ein komplett kabelbasiertes Kamerasystem zu nutzen. Das setzt allerdings voraus, dass Kamera und Empfangsgerät (Monitor) mit einem Kabel verbunden sind. Die Kabelverbindung zum Empfangsgerät funktioniert wie eine Ader, durch die die Bild-Information geleitet wird. Sie ist die sicherste Variante vor Angreifern von außen, weil das Kabel nicht angezapft werden kann. Stellen Sie vor dem Kauf aber unbedingt sicher, dass sich bei der Kamera bei Kabelbetrieb die Funkfunktion auch wirklich abschalten lässt, da es auch Modelle gibt, die selbst dann zusätzlich weiterfunken.

 

Auf Verschlüsselungsfunktion achten

Bei internetbasierten Netzwerkkameras lässt sich das Funksignal zum Router meist verschlüsseln. "Will man unbedingt die Funkfunktion nutzen, sollte man nur eine Kamera kaufen, dessen Funksignal per sogenanntem WPA-Schlüssel, also WPA, WPA 1 oder besser: WPA 2, verschlüsselt werden kann. Und diese Verschlüsselung sollte man dann auch unbedingt nutzen", so Hagemann. WPA2 ist die aktuell sicherste Verschlüsselung für WLAN-Signale. Sie muss aber auch beim verbundenen Router aktiviert sein. Vor dem Kauf sollte man in der Bedienungsanleitung also unbedingt nach dieser Verschlüsselungs-Funktion schauen.

 

Installierte Kamera auf Verschlüsselungsmöglichkeit prüfen

Sie besitzen schon eine Kamera? Einige Funk-Kamera-Systeme (IP-Kameras) haben eine Verschlüsselungsfunktion. Sie werden aber oft ausgeliefert, ohne dass diese Funktion aktiviert ist. Daher sollten Sie in die Einstellungen des Systems schnellstmöglich nachschauen, ob Sie diese Funktion aktivieren können. Stellen Sie dort und auch beim Router den Status WPA2 ein und vergeben Sie ein individuelles, gut geschütztes Passwort.

 

Bei Doppelfunktion Funk aktiv ausschalten

Es gibt Kameras, die sowohl per Funk als auch per Kabel in Betrieb genommen werden können, doch nicht jede Kamera schaltet bei Nutzung der Kabelfunktion automatisch die Funkfunktion aus Bei einer Kamera mit beiden Funktionen rät Udo Hagemann deshalb, die Funkfunktion aktiv auszuschalten.

Fatal: Bei einer im stern TV-Test entdeckten Kamera konnte die Funkfunktion gar nicht deaktiviert werden. Selbst wenn man sie per Kabel betreibt, könnte man bei der knapp 300 Euro teuren Kamera also immer noch ausgespäht werden. In diesem Fall kann man nur noch empfehlen: Stecker ziehen, austauschen.

 

Die sicherste Technik

Wenn ganz und gar sicher gehen will, sollte eine so genannte Netzwerk- oder IP-Kamera mit Internetfunktion anschaffen. Das setzt allerdings voraus, dass die Kamera per LAN-Kabel mit dem Router verbunden wird. Zudem müssen Router und Online-Zugriff auf die Kamera jeweils mit einem unterschiedlichen, sehr guten und sicheren Passwort versehen werden. Nach dem aktuellen Stand der Technik sei das die sicherste Variante, so Udo Hagemann.

 

 

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